„Ich gehe morgens mit Grinsen zur Arbeit.“
Timo Ukena brennt für die Bäderbranche – und für sein Haus. Mit der Kindererlebniswelt (Eröffnung 25.05.2022) hat das aquaferrum einen klaren USP in der Region geschaffen. Das Projekt wurde von Timo in Bauleitungs-Manier eng begleitet – von Ausschreibung bis Koordination der Gewerke.
1) Warm-up & Rolle
Frage: Wer bist du, wofür brennst du beruflich?
Timo: Für die gesamte Bäderlandschaft – der Job ist vielseitig: von technischen Störungen über Budget bis Personal. Genau diese Dynamik motiviert mich.
Frage: Was macht das aquaferrum besonders – in einem Satz?
Timo: Die Kindererlebniswelt – sie zieht Familien an und macht uns einzigartig in der Region.
Frage: Welche Verantwortung trägst du als Geschäftsführer?
Timo: ~20 Mitarbeitende, klassische Aufbauorganisation (inkl. Verwaltung/Buchhaltung), Einbindung in den steuerlichen Querverbund. Rund 150.000 Gäste/Jahr.
2) Aktuelle Lage & Herausforderungen
Frage: Top-3 Herausforderungen – und euer Weg?
Timo:
- Betriebssicherheit & Verlässlichkeit: Den Badebetrieb stabil halten.
- Kostensteigerungen: Preisstrategie in Prüfung; Zuschussbedarf im Blick.
- Energiezukunft: Heute BHKW + Heizung, Optionen wie Biogas und Photovoltaik werden geprüft.
Frage: Was wirkt beim Energie- & Betriebsmanagement?
Timo: Keine Temperaturabsenkungen – Gäste-Komfort bleibt. LED-Umrüstung (vorher Gasbrennerlampen). Gute Energieverträge noch kurz vor der Krise neu verhandelt; weitere Schritte folgen.
Frage: Wie haltet ihr Personal?
Timo: Guter Ruf, familienfreundlicher Arbeitgeber, flexible Dienstpläne (Wunschdienst), positives Echo u. a. auf kununu. Ausbildung ausgebaut (2 Azubis statt 1).
3) Projekte & Innovation
Frage: Welche Projekte machen gerade den größten Unterschied?
Timo: Das Kurs- und Bewegungsbecken (Ziel: Mai 2026). Besonders wichtig für die Rheuma-Liga vor Ort – zugleich offen für alle Gäste. Erwartung: ~20.000 zusätzliche Besuche/Jahr.
Frage: Wo spürt ihr Digitalisierung konkret?
Timo: Digitalisierungsgrad 8/10: automatisches Kursbuchungssystem, Tasko-/Prozessdigitalisierung, und Lynxight (Ertrinkungserkennung).
Frage: Was erhöht die Betriebssicherheit spürbar?
Timo: Lynxight. Das System unterstützt das Team – man fühlt sich am Beckenrand sicherer.
4) Angebot, Nutzer & Wirkung
Frage: Welche Zielgruppen habt ihr zuletzt besser erreicht?
Timo: Familien über die Erlebniswelt; zudem die Rheuma-Liga – hier bringt das neue Becken zusätzliche Kapazität.
Frage: Gab es Angebote, die ihr gestrichen habt?
Timo: Ja, Erwachsenenschwimmkurse – organisatorische Gründe (Dienstplan-Kontinuität). Keine negativen Effekte erkennbar.
Zahlen, auf die Timo stolz ist
- Von 65 Tsd. auf rund 150 Tsd. Besuche/Jahr gewachsen.
- Google-Rating von 3,9 auf 4,4–4,5 verbessert.
5) Fokus Sicherheit: „Initiative Augenblick“
Frage: Worum geht es – und warum jetzt?
Timo: Kinder ertrinken lautlos – ein Augenblick Unaufmerksamkeit kann entscheidend sein. Mit der Initiative Augenblick stellen wir (aquaferrum und morbitzetr media) Bädern kostenfreie Materialien (Plakate, Screens, Video & Social-Vorlagen) bereit, um Eltern/Begleitpersonen direkt am Beckenrand zu sensibilisieren. Schon über 80 Betriebe machen mit – und es sollen deutlich mehr werden. Unterstütz wird die Kampagne von namhaften Förderbetrieben aus der Branche.
So machen Bäder mit
- Kostenfreies Materialien anfordern und im Haus/auf Socials ausspielen.
- Team kurz briefen (einheitliche Ansprache, klare Botschaften).
- Wirksame Platzierung: Eingangsbereich, Umkleiden, Blickachsen zur Wasserfläche, Infoscreens.
Warum es wirkt
- Einfach, sichtbar, wiederholbar – Präsenz an den entscheidenden Orten.
- Gemeinsame Botsprache über viele Häuser hinweg – dadurch Reichweite.
- Sicherheit als Haltung: Prävention wird Teil der Marke Bad.
Bereits über 80 Betriebe sind Teil der Bewegung – Ziel ist eine einheitliche Präventionsbotschaft in der Breite. Aufklären rettet Leben.
6) agbad-Netzwerk & Rahmenbedingungen
Frage: Wo hilft dir die agbad?
Timo: Einer der größten fachlichen Zusammenschlüsse – von klein bis groß. Schnelle Antworten, ehrliche Benchmarks. Wunsch: Fachlicher Fokus bei Veranstaltungen.
Frage: Wünsche an Politik/Träger?
Timo: Planbare Energie, mehr Fördermöglichkeiten für erneuerbare Wärme, bessere Vergütung von Schicht-/Wochenendarbeit. Investitionen (z. B. Rutschenturm) brauchen stabile Rahmenbedingungen.
Frage: Präsenz vs. digital?
Timo: Präsenz bleibt Gold wert – Aufzeichnungen als Ergänzung wären stark, damit mehr Kolleg:innen Inhalte nachholen können.
7) Blick nach vorn
Frage: Wie sieht „das gute Bad“ 2027/2030 aus?
Timo: Menschlich und bedarfsgerecht. Technologie unterstützt (Reinigungsroboter, Sensorik), ersetzt aber nicht das Team. Ausreichende Wasserflächen & hohe Sicherheit.
Frage: Was verändert die Branche am stärksten?
Timo: Energie (Erzeugung/Speicherung) und Ertrinkungserkennungssysteme.
Frage: Rat an Kolleg:innen für die Transformation?
Timo: Klare Roadmap, nicht alles auf einmal. Priorisieren, investieren, messen.
8) Rapid-Fire
- Frühschwimmer:in oder Spätschicht? – Spätschicht
- Halle, Frei- oder Naturbad? – Halle („da ist das Spaßangebot“)
- Lieblings-‚unsichtbarer‘ Prozess? – Teamwork
- Zuletzt inspiriert? – „OK KI“-Podcast – plus ein per KI produzierter Song für den Sohn
Danke, Timo! Für Einblicke, Haltung und klare Priorisierung – vom Kursbecken bis zur Sicherheit.










